Donnerstag, 18. Oktober 2007

Kauza "Cervanova", True Story PART 1


„JUSTIZVERBRECHEN PART 1“ 1976-1989
Der Tag, an dem alles begann…
Am 9. 7. 1976, einem Freitagabend ungefähr gegen 22:30 wurde die 20- jährige Medizinstudentin Ludmila Cervanova zum letzten Mal in der Nähe von einem Studentenheim in Bratislava, wo sie wohnte, gesichtet. An diesem Abend besuchte sie ein Konzert im Partyraum (Klub Unic) des Studentenheims. Laut einiger Zeugen ist dieses Mädchen in ein Fahrzeug Volkwagen Käfer weißer oder orange Farbe mit Wiener Kennzeichen (Nummer 24 oder 25) freiwillig eingestiegen. Die Insassen dieses Kfzs waren 3 dunkelhäutige Männer.

Herr Cervan und die arabische Spur
Es wurde gleich nach dem Verschwinden von der Ludmila Cervanova eine großräumige Suchaktion gestartet. Der Vater von L.C. war nämlich ein hoher Flugoffizier in Piestany. Offiziell war er als Militär-Fluginstrukteur tätig. Es wirkte einige Zeit als Militär Atashe in arabischen Ländern.(Libyen, Iran)
Piestany war in den Zeiten des kalten Krieges ein Kurort, mit einen Klientel fast ausschließlich aus der arabischen Welt. Es gibt heute viele Behauptungen und Beweise dafür, dass dies der Umschlagsplatz verschiedenen Geheimdienste war, unter anderem für Informationen zwischen Nah-Ost Ländern und des KGB. Es ist allgemein bekannt, dass sich während dieser Jahre der kalte Krieg in Nahen Osten und Afrika abgespielt hatte. Bis heute sind die Identität und die Gründe der Besuche der Kurgäste aus dem Nahen Osten umstritten. Die ersten Ermittler des Fall Cervanova haben auch eine sogenannte „arabische Spur“ verfolgt. Im Jahr 1975 kam es zu einem missgelungenen Attentat an dem Scheich Reza Pahlavi im Iran. Die CSSR gewährte laut einiger Quellen nämlich den elf Attentätern ein Asyl. Diese Information wurde offiziell nie bestätigt aber auch nie bestritten. Einer der ersten Ermittler bestätigt 1993 die Verfolgung dieser Spur, er bestätigt die Verhöre von mindestens Einen aus dieser Gruppe. Dieser Araber wurde aber nicht von den Kriminalisten, sondern vom Geheimdienst verhört.
http://www.kauzacervanova.sk/toth/toth02.jpg Dieser Ermittler behauptet der Herr Cervan wurde im Iran als Zeuge bei einem Diebstahl einvernommen, wobei den Tätern die Hände abgehackt wurden. Deswegen haben die Ermittler diese Spur als Rache der Araber verfolgt.

Wer Herr Cervan war und wofür dieser Mann höchste Auszeichnungen bekommen hatte, ist bis heute geheim und als Teil seiner Akte vermutlich im Innenministerium, beim Militär oder KGB archiviert.

Die Leiche

Am 14. 7. 1976, fünf Tage später, findet man eine weibliche Leiche am Ufer eines kleinen Flusses in Kralova pri Senci 20 km von Bratislava. Die erste Ärztin, die die Leiche untersuchte, schrieb in ihrem Bericht, es handle sich um eine weibliche Leiche von einer ung. 40 Jahre alten Frau. An diesem Tag hat die Polizei die Ermittlungen gegen einen unbekannten Täter aufgenommen. Die Fotografien von Kriminaltechniker (Teil der Gerichtsakte) zeigten eine erhaltene weibliche Leiche mit kürzeren schwarzen Haaren ohne sichtbare Gewaltspuren.
Der Vater von L.C. identifiziert das Opfer später als seine Tochter. Er hatte die Leiche aber nicht zur Sicht bekommen, er identifizierte sie nur anhand von Privatsachen, die in der Nähe gefunden sind, und anhand von Schmuckstücken die ihm gezeigt wurden. (Identifizierung 1976 unter
http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/prot_rek.jpg )

Original Obduktionsbericht
Der Original-Obduktionsbericht des Herr Dr. Porubsky beschreibt eine Leiche ohne innere oder äußere Spuren der Gewalt, und einer rituellen Verbindung der Hände durch ein Seil (12-mal), mit der Todesursache des Ertrinken. Am 22. Juli 1976 wurde die Leiche verbrannt, angeblich auf Wunsch der Familie, obwohl die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen waren und dies gegen die geltenden Gesetze vorstieß.
http://www.slovakspectator.sk/clanok.asp?vyd=2007039&cl=29387 Wie erst im Oktober 2007 festgestellt wurde, wurde dem Begräbnis von Cervanova besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Warum, ist bis heute nicht klar. (Pathologie – Bericht : unter
http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot01.jpg , http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot02.jpg http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot03.jpg
http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot04.jpg )

Spezialgruppe aus Prag
Ende 1977 wurden die Ermittlungen unterbrochen, Täter blieben unbekannt, obwohl man alle Zeugen und alle Anwesenden im Studentenheim verhört hatte. (von denen ungefähr 315 im Polizeiarchiv in Levice geheim gehalten werden)
1978 eröffnete man den Fall wieder, vermutlich hatte der Chef des Politbüros der CSSR Herr Gustav Husak selbst interveniert. Der Oberstleutnant Cervan hatte nämlich eine Breznev -Auszeichnung abgelehnt, weil der Mord an seiner Tochter noch nicht gelöst war. Hier wird von mehreren Seiten bestätigt dass Herr Cervan eine enge Freunschaft mit Gustav Husak pflegte.
Der Stellvertretende Innenminister Herr General Jan Pjescak (in den 50ern war Jan Pjescak ein Mittäter der politischen Prozesse zum Bsp.ein flüchtiger Soldat von der Grenze zu Österreich, wurde von ihm wegen Staatsverrat zum Tode verurteilt. Herr Pjescak hatte es damals den Häftling selbst erteilt und wurde bei der Vollziehung der Todesstrafe mit Vergnügen anwesend)
entsendet eine neue sogenannte „Operativ- Gruppe für die „Aktion Kamera“ http://www.kauzacervanova.sk/uvksc/uvksc.jpg (Dokument von den Archiven Levoca, bezüglich der Aktion) aus Prag, geführt durch Oberstleutnant Eduard Palka. Diese Gruppe hatte zur Aufgabe, diesen Fall um jeden Preis zu lösen. Seit 1978 verhaften und vernehmen sie Hunderte von jungen Menschen, oft mehrmals und gesetzwidrig. Die Verhöre entweder als Angeklagte (Untersuchungshaft – meist 24 Stunden) oder als Zeuge zu tätigen, änderte sich teilweise von Stunde zur Stunde, diese Belegen die bis Heute erhaltenen Verhörakte.Von diesen Menschen wurde später ein Teil als Täter, ein Teil als Zeugen benutzt, je nach dem, wer zur Falschaussage fähig war bzw. wie stark der Druck von oben war. Die Polizei nahm sich dieselben Mittel zur Hand wie in den 50er Jahren, psychischen Druck, Folter und Erpressung. Sie konstruierten eine Geschichte, konstruierten Zeugenaussagen, schlossen Zeugenaussagen aus. Die Zeugenaussagen vom Jahr 1976 wurden aussortiert, in ein Archiv versteckt, einen Bruchteil der Zeugen hat man benutzt, wobei ihre Zeugenaussagen ersichtlich verändert wurden. Weiters wurden Beweise manipuliert, oder verschwanden spurlos. (wie zum Beispiel die Wasserproben von angeblichen Fundort, oder Tatort sind verschwunden). Schon während dieser Phase zeigte sich die Interesse der „höheren Gewalt“. http://www.kauzacervanova.sk/uvksc/uvksc.jpg (Brief von Archiv Levoca, wo der Präsident Husak Material zum Fall verlangte)

Die Verhaftungen Juni, Juli 1981
Die Ermittlungen erreichten den Höhepunkt 1980-1981, als die Spezialgruppe das Szenario fertig konstruiert hatte und den Fall an die Slowakische Staatsanwaltschaft und Polizei übergab. Klar stand die „Palka Gruppe“ auch später im Hintergrund in diesen Fall. Zwar wurde die Version der Geschichte in all den Jahren immer wieder geändert: Zum Beispiel: Verdächtige: E
s wurde im Herbst 1977 eine Gruppe von jungen Männern (Hrmo &Co) anhand von einer konstruierten Anklage festgenommen, anschließend wurden sie vom Gericht wegen mangelnder Beweise und tatkräftiger Alibi freigesprochen oder der Tatort: Als Tatort hat sich ein Teich durchgesetzt, der aber 1981 nicht mehr oder vielleicht überhaupt nie existierte, die Leiche wurde 2 Km vom angeblichen Tatort gefunden, rein zufällig wurden die Privatsachen des Opfers in der Nähe am Festland gefunden. Die slowakischen Beamten vertraten blind die Anweisungen der Spezialgruppe, wie es sich in einem monokratischen, zentral geleiteten System gehört. Fünf Jahre nach dem Fund der Leiche verhafteten sie eine Gruppe von 7 Männern. Diese Männer hatten zum Teil nur eine Sache gemeinsam, sie kamen aus der gleichen Stadt, meist kannten sie sich nur flüchtig. Vor allem hatte jeder von ihnen für die angebliche Tat ein Alibi. Keiner von den angeblichen Tätern wurde im Jahr 1976 zu diesem Fall verhört. Die Akte der circa 300 Verhöre gleich nach dem Verschwinden des Mädchens wurden in das Militärarchiv Levoca versteckt. Keine der Aussagen bestätigt die Teilname dieser 7 Männer an der Diskothek am 9.7.1976.

Die Sowjets
Die Ermittler und später die slowakischen Polizeibeamten meldeten jeden Tag den Gang der Ermittlungen am Innenministerium. Den Lauf der Ermittlungen und später den Verlauf der Gerichtsverhandlungen meldete die slowakische Staatsanwaltschaft an die Generalstaatsanwaltschaft, die wiederum Herr Husak informierte. Herr General Pjescak informierte die sowjetische Staatsanwaltschaft (Prof. Glotov), was auf ein sowjetisches Interesse hindeutete.
Ein Beispiel dafür ist die Aussage des Oberstleutnants der sowjetischen Kräfte in Sturovo Herrn Stepanov, der das besondere Interesse der Sowjets an dem Fall Cervanova bestätigte.
Als der Vater eines der Inhaftierten 1981 den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Innenministeriums in Prag befragte, bekam er eine klare Antwort: „ … Fall Cervanova ist besprochen und bewilligt von der sowjetischen Staatsanwaltschaft und Alle werden verurteilt, ob sie schuldig sind oder nicht…“

Die Kronzeugin
Eine besondere Rolle in diesem Fall übernahm die Kronzeugin Viera Vozarova. Sie beschrieb in ihrer Zeugenaussage den ganzen Ablauf der Tat, Tatort und die Täter. Diese, aufs Band aufgenommene Aussage war nach langen Verhören getätigt, wo sie unter einem enormen psychischen Druck stand, da sie von ihrem neugeborenen Kind getrennt wurde. Später widerrief sie ihre Zeugenaussage und versuchte ihr Alibi für die Tatzeit zu beweisen. Selbstverständlich auch ihr Name figuriert nicht in den 300 Zeugenaussagen, die direkt nach der Entführung getätigt worden sind.
Sie fand raus, dass sie vor 5 Jahren, genau in der Tatzeit mit einer Gruppe von 25 Studenten, ungefähr 170 km von Bratislava (Revizske Podzamcie) an einem Rafting-Ausflug teilgenommen hatte. Diese Zeugen wurden bei Gericht aber nie verhört. Als mit Universitätsdokumenten versucht wurde dies als Wahrheit zu beweisen, wurde eine neue Version der Geschichte erfunden: sie sei in der Nacht der Tat vom Zelt geschlichen, 150 km
(wobei die Infrastruktur von Jahre 1976 diese Version zu bedenken lässt) per Anhalter nach Bratislava gefahren, die ganze Nacht durchgefeiert haben und in der Früh wieder per Anhalter, ohne dass es jemand vom Zeltlager gemerkt hätte, zurückgekehrt sein um am Morgen frisch für den nächsten Rafting-Tag am wilden Wasser sein. Die Verhaftungen und Vernehmungen (sie erleidet Fehlgeburt) wurden später der Auslöser dazu, dass sie auch diese Version in ihren Zeugenaussagen bestätigte. Bei der Hauptverhandlung vor dem Gericht bestritt sie wieder alles und betonte, die Aussagen unter Druck gemacht zu haben.

Die Gerichtsverhandlungen
Die Gerichtsverhandlungen waren nicht öffentlich, was nur bei politischen Prozessen üblich war. Die zuhörende Öffentlichkeit wurde aus den Polizeibeamten zusammengesetzt.
Schließlich veränderte der Obduktionsleiter seine Aussage zu der Gewaltanwendung und dessen Spuren. Er gab bei den Gerichtsverhandlungen im Jahr 1981 die Möglichkeit der brutalen Vergewaltigung durch mehrere Männer zu. Die erste Frage, die an dieser Stelle aufkommt ist, wie es möglich ist, dass der Leiter der Obduktion zwar in seinem ersten Bericht eine Vergewaltigung, oder noch genauer - Gewaltanwendung ausschließen konnte, und sogar feststellen konnte, dass diese Frau keine Jungfrau mehr war, fünf Jahre später aussagt, dass eine Vergewaltigung durch mehrere Männer (also Tatmotiv) nicht ausgeschossen sei. Umstritten ist auch die Frage, warum Schmuckstücke oder zumindest deren Entnahme in diesen Bericht der Obduktion nicht beschrieben wurden. Wie schon erwähnt, hatte der Vater die Leiche z. B. anhand eines Ringes, der seiner Tochter gehörte, identifiziert. Bei einer relativ verwesten Leiche (es war ein heißer Sommer) wäre eine Entnahme des Ringes sichtbar gewesen durch eine Beschädigung der Haut am Finger. Nicht einmal die Farbe der Unterwäsche war sicher, weil die Berichte und Aussagen der Polizeibeamten nicht übereinstimmten.

Psychische, Physische Folter und Roman Brazda
In der Untersuchungshaft konnte die Polizei weitere Geständnisse erpressen, oft mit menschenunwürdigen Methoden. Es wurde vor allem an der im Jahr 1981 ausgebrochenen psychischen Erkrankung eines der angeblichen Täter, den Roman Brazda ersichtlich. Die Familie dieses Mannes hatte seit der Verhaftung ihres Sohnes immer wieder zu hören bekommen, dass ihr Sohn wahrscheinlich den Psychiatern als Versuchskaninchen zum Opfer fallen wird. Die geistliche Vernichtung dieses Mannes ist den sozialistischen Genossen tatsächlich gelungen. Welche Methoden wirklich benutzt wurden, kann man heute nur spekulieren.
http://www.kauzacervanova.sk/lud_tros.htm
Als einer der Möglichkeiten der Manipulation mit der Psyche eines Menschen, kann man die Nutzung von psychotropen Stoffen vermuten. Bis heute sprechen die Geheimdienste der USA (CIA Programm MKULTRA) und der ehemaligen Sowjet Union (u.a. Projekt FLEYATA) nicht gerade gerne darüber. Die Nutzung von solchen Mitteln wurde aber durch Zeugen und Taten bewiesen. Bsp.: In den 60ern wurde Filmmaterial in den USA veröffentlicht der von den Verhören der amerikanischen Häftlinge vor einem sowjetischen Gericht handelte. Diese Menschen haben völlig apathisch die USA und das Kapitalistische System beschimpft.Ein Pharmakologe der ehemaliger Tschechoslowakei sagte einmal: „… Genosse! Ich schreib dir so ein pharmakologisches Präparat vor, dass du zugibst, deine eigene Mutter getötet zu haben, sie in die Stücke geschnitten zu haben, aufgegessen zu haben, und zum Schluss sagst du noch dazu, sie hätte dir wunderbar geschmeckt…“


Die Rolle der Psychologen und Psychiatern
„Lieber acht Unschuldige hinter Gittern, als einem Schuldigen in der Freiheit“.
(Zitat von : Herr Prof. PhDr. Gejza Dobrotka
CSc, Universitätsprofessor und eine geschätzte Persönlichkeit der Tschechoslowakischen Kriminalpsychologie und Forensik, als Agent der StB unter den Decknamen Graphologe/ Marek in den Bändern der Staatsicherheit geführt http://www.upn.gov.sk/regpro/zobraz.php?typ=kraj&kniha=77&strana=66&zaznam=71376)
Herr Dobrotka wurde mit dem Nicknamen „Meister Henker“ bezeichnet und war eine entscheidende Person bei der Erstellung der psychologischen Gutachten für Verurteilte, anhand dessen ein Gericht die Todesstrafe verhängen konnte. Wie viele unschuldige Menschen er durch seine Gutachten zum Tode verurteilt hatte ist bis heute nicht geklärt worden. Als einziger Beweis seiner Grausamkeit der bis heute behandelt wird, sind seine psychologischen Gutachten zum Fall Cervanova. Er fungierte als „unabhängiger“ Gutachter, als Ermittler sowohl als „selbsternannter“ Zeuge in diesen Fall.
Diese Tatsache beweist die gesetzwidrige Führung der Ermittlungen, weil nach dem damals und heute geltenden Gesetzen, sollten die Gutachten, erstellt durch unabhängige Psychiater und Psychologen als unabhängig, und nicht als Beweise beim Gericht in Betracht genommen werden. Der „selbsternannter“ Zeuge und Ermittler Dobrotka und seine treue Mitarbeiter, bewiesen bei den Gerichtsverhandlungen mit ihrer Zeugenaussagen die Brutalität, mit der die angeblichen Täter dieses Mädchen gefoltert und ermordet haben sollen.

Die Innensicherheit der Vollzugsanstalt, Konfidenten -Zeugen aus dem Gefängnis
Mit Hilfe der Verbrecherorganisation, die sich die Innensicherheit der Vollzugsanstalt nannte, kam man schließlich zu der Endversion der Anklage. Diese Organisation sorgte dafür, dass das Leben in der Haft unerträglich wurde. Man machte sich sogenannte Konfidenten zu Nutze. Diese Personen waren meist wegen Schwerstverbrechen angeklagt oder verurteilt. (Räuber, Sexualstraftäter, Sadisten und Mörder) Diese wurden unter Aufsicht der Ermittler zur Erpressung der Angeklagten benutzt. Für ihre Tätigkeiten wurden sie schließlich reichlich mit Medikamenten, milderen Strafen, oder sogar frühzeitigen Haftentlassungen belohnt.

Die Ermittlungen wurden geführt:
- durch die Polizeibeamten der öffentlichen Sicherheit (kurz VB), die über eine Arbeitsversion verfügten. Mit dieser Version wurden dann die Angeklagten Schritt für Schritt bekannt gemacht.
- durch die Genossen der Staatssicherheit (StB, Geheimdienst) die die Organisation der Innensicherheit der Vollzugsanstalt zur Erpressung der Angeklagten benutzt hatten. Sie benutzten Konfidenten als Mitinsassen
zur Gehirnwäsche der Angeklagten. Einige der Angelagten in die Zelle mit einem zum Tode Verurteilten Häftling gegeben oder mit einem schwer kranken Häftling. Durch verschiedenste Formen der Folterung, hinter verschlossener Tür der Zelle, kam es oft zu Geständnissen. Die Konfidenten wurden dann als Zeugen der Geständnisse beim Gericht verhört. Oft sind es sog. Geständnisse durch „Fragmente der Träume“. Der Angeklagte sollte während des Schlafes die Tat gestanden zu haben.

Gerichtsurteil
Am 22. 9. 1982 Verurteilung (Ing. Milos Kocur 24 Jahre, Ing. Milan Andrasik 22, Roman Brazda 20, Stanislav Dubravicky 18, Ing. Frantisek Cerman 12, Ing. Pavel Bedac 8, Juraj Lachman 4) am Landesgerichtshof in Bratislava anhand einer absurden Anklage. Folglich wurden die Verurteilten auf ihre „sozialen Fähigkeiten“ untersucht. Der Psychologe Dobrotka gab grünes Licht für die Todesstrafen.
Am 25.4.1983 bestätigt der Oberste Gerichtshof die Verurteilung wegen Freiheitsberaubung, Entführung, rücksichtsloser Vergewaltigung und brutalen Mord. Die Kronzeugin Frau Vozarova wurde zu 2,5 Jahren Haft wegen doppelter Falschaussage verurteilt.
Anhand psychologischer Profile und Gutachten über die Unmöglichkeit der sozialen Rehabilitation der Angeklagten konnte der damalige Staatsanwalt Milan Valasik vier Höchststrafen verlangen. Die Höchststrafe war in der kommunistischen CSSR die Todesstrafe durch Erhängen.
Sie wurden in die Kategorie der Schwerstverbrecher zugeteilt, was eigentlich hieß vor allem mit Mördern, Sadisten und anderen Schwerstverbrechern die Haft zu verbringen. Die Familien und Freunde wurden ebenso verfolgt, es kam zur grundlosen Entlassungen von der Arbeit, Hausdurchsuchungen, starken Medialisierung und sichtbarer Bespitzelung und Verfolgung durch Geheimdienstagenten im Zivil und uniformierten Polizeibeamten.


Beschwerden und die Justiz
Alle Verurteilten, Familienmitglieder, Zeugen und sogar Zeugen aus dem Ausland beschwerten sich bis zum Jahre 1989 immer wieder wegen Gesetzwidrigkeiten im Gerichtsprozess und Ermittlungen und forderten erfolglos eine Revision.
Es ist zu erwähnen dass sich der Großteil der Justiz der ehemaligen Tschechoslowakei unter diesen Fall unterschrieben hatte.
Durch Hunderte von Beschwerden, die immer wieder von diesen Behörden abgelehnt wurden.

Anm. 2009: im Moment ist die Web Seite www.kauzacervanova.sk nicht verfügbar, die Aktualisierung folgt nachdem diese Webseite wieder online sein wird)
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