Dienstag, 4. Dezember 2007

4.Dezember 2007 bedeutet ein Jahr seit der Wiederverurteilung in der Kauza "Cervanova"

auf diesen Weg möchte ich auf die traurige Tatsache aufmerksam machen, dass der Zustand der Wiederverurteilung der 6 unschuldigen Männer in einer Schein- demokratischen (leider muss ich es so nennen) Slowakei inmitten von Europa andauert.

Die systematische Beeinflussung der Schicksäle dieser Männer und derer Familien durch die Staatsmacht dauert sein dem Jahr 1981, womit sich dieser Fall wahrscheinlich in die Geschichtsbücher nicht nur der Slowakei, sondern auch Europa, als am längsten dauernde Justizverbrechen der Nachkriegszeit einschreiben wird.

Weiters möchte ich darauf hinweisen, dass zwei dieser Männer schon fast ein Jahr unschuldig inhaftiert sind. http://freejusticeslovakia.blogspot.com/2007/10/kauza-cervanova-part-4-zwei-unschuldige.html

Wochenzeitschrift "Tyzden" zur Kauza "Cervanova"

Die slowakische Wochenzeitschrift Tyzden www.tyzden.sk (die Woche) hat sich in den vergangenen Wochen mit der Kauza "Cervanova" auseinandergesetzt. Ich habe die Erlaubniss bekommen die Reihe von Artikeln zum Thema Kauza "Cervanova" zu übersetzen und in meinem Blog veröffentlichen.
Das Magazin Tyzden könnte man inhaltlich zum österreichischen Profil und zum deutschen Spiegel vergleichen. Selbstverständlich in einer kürzeren Fassung und mit weniger Auflagen. Es ist besonders wichtig, dass die Kauza "Cervanova" von dieser Zeitschrift fundiert in mehreren Folgen dargestellt wurde. Hiermit möchte ich mich bei dem Redakteur des Magazins Martin Mojzis für seine analytische und wissenschaftlich fundierte Beiträge herzlich bedanken!
In den nächsten Blog Beiträgen folgen die Übersetzungen der Beiträge sortiert nach dem Erscheinungsdatum.
Vielen Dank Redaktion von Tyzden!!!

Samstag, 24. November 2007

Kauza "Cervanova" 24.11.2007, Pressemitteilung

Laut Nachrichtenagentur CTK beschäftigt sich das Oberste Gerichtshof mit der außerordentlichen Berufung in der Kauza "Cervanova". Die Presseabteilung des Obersten Gerichtshofes bestätigt diese Information.
http://spravy.pravda.sk/najvyssi-sud-znovu-otvoril-kauzu-cervanova-fmq-/sk_domace.asp?c=A071124_073336_sk_domace_p04

Sonntag, 11. November 2007

Kauza "Cervanova", True Story PART 4, Zwei unschuldige Männer in slowakischen Gefängnis!


links: Milos Kocur
rechts: Milan Andrasik
Diese zwei Männer sind derzeit in Leopoldov inhaftiert. Die genaue Beschreibung der Gründe siehe Beiträge: Kauza "Cervanova" Teil 1 und 2 in diesen Blog.




Nachdem sich der Richter des Obersten Gerichtshofes Michalik verlautbaren ließ, dass er die 2004 gefundenen Geheimakte aus Levoca nicht in betracht zieht und nicht zulässt, weil diese Akte seiner Meinung nach irrelevant sind und die Beweiskette nicht unterbrechen würden kam es am:

4. Dezember 2006 zur Wiederverurteilung:
Oberstes Gerichtshof hat das Urteil von 1982-1983 bestätigt. Die Angeklagten waren nicht bei der Verkündung des Urteiles anwesend. Die Strafen lauten: Milos Kocur 15, Milan Andrasik 15, Stanislav Dubravicky 12, Frantisek Cerman 11, Pavel Bedac 6, Juraj Lachman 3


18.Dezember 2006
gegen 17.00 hat sich Milos Kocur freiwillig zur Haftantritt gemeldet.

19.Dezember 2006
in der Früh wurde die Fahndung nach Milan Andrasik in den Medien ausgerufen. Gegen 19,00 meldet sich dieser freiwillig zur Haftantritt.

Jahr 2007
Am 2,3,4, Februar 2007 unterzogen sich die restlichen Verurteilten: F.Cerman, P.Bedac, S. Dubravicky, J. Lachman einen Lügendetektortest. Diese Tests wurden durch einen US Experten Patrick T. Coffey durchgeführt und hat erwiesen, dass diese 4 Personen die Wahrheit sagen. Herr Coffey ist ein US- Experte der vom Amt für Nationale Sicherheit der Slowakei als Instrukteur für die Ausbildung bestellt wurde. Die Ergebnisse wurden medialisiert und haben eine heftige öffentliche Diskussion ausgelöst. (Medialisierung in der Wochenzeitschrift „Tyzden“)

März 2007
Herr Valasik, Staatsanwalt in den 80er Jahren, derjenige der die Todesstrafe für vier der Angeklagten am Obersten Gerichtshof in den Jahren 1982-83 verlangte, heute ein angesehener Rechtsanwalt tätig in der Tschechei und Slowakei, vertritt den heutigen Präsidenten der Slowakischen Republik Herrn Gasparovic. Herr Präsident nahm Stellung im Sinne: „...wir kennen uns schon seit fast 40 Jahren...“ außerdem figuriert Herr Valasik als Anwalt in mehreren Fällen der Geldhinterziehung, Geldwäscherei. (Kauza BMG, Kauza Horizont, Kauza Rezes) Weitere Einzelheiten von Herr Valasik folgen.

5. Juni 2007
lieferte endlich das Oberste Gerichtshof den schriftlichen Urteil, was von der Seite des Obersten Gerichtshofes seit Dezember 5 mal verschoben wurde. Nur Anhand von diesem schriftlichen Urteil können die zuständige Gefängnisgerichte handeln und die 2 eingesperrten „angeblichen“ Täter demnächst bedingt entlassen.

2. August 2007
haben zwei verschiede Senate desselben Gerichtes im Trnava (Zuständigkeit für Leopoldov Gefängnis) zwei unterschiedliche Urteile abgegeben. Ein Senat hat Milos Kocur (im Leopoldov Gefängnis) und Stanislav Dubravicky (von der Freiheit) bedingt entlassen, ein anderes Senat des selben Gerichtes hat Milan Andrasik nicht bedingt entlassen, die Richterin hat in ihrer Begründung gemeint dass ein Mord ein schweres Verbrechen ist und der Verbleib von Andrasik ein abschreckendes Beispiel sein sollte. Die Staatsanwältin hat sich bezüglich der Entscheidung von Milos Kocur berufen, ebenfalls hat sich der Anwalt von Milan Andrasik berufen. Anhand von der Diskussion in den Medien wurde festgestellt dass es noch NIE in der Geschichte der Slowakei passiert ist , dass ein Gericht in der selben Sache so unterschiedlich entscheidet, aber die Gesetze ermöglichen solche Handlung.

26. September 2007
hat das Landesgericht Trnava in Berufungsverfahren entschieden dass Milan Andrasik in Gefängnis verbleibt.

6. Oktober 2007
tauchen wieder neue Dokumente zur Kauza in den slowakischen Geheimdienstsarchiven (UPN) auf. (Begräbnis der Geschädigten Ludmila Cervanova)

9. Oktober 2007
hat das Landesgericht in Trnava in Berufungsverfahren entschieden, dass Milos Kocur in Haft bleiben muss.

Roman Brazda
Der Zustand von Roman Brazda hat sich seit dem Urteil von 2004 rapid verschlechtert, obwohl er ein Sonderverfahren kriegt. Seine Psychiaterin muss monatlich Bericht von seinem Zustand an das Landesgerichtshof erstatten. Die ehemaligen Polizeibeamten und Ermittler meinen, dass die 6 „angeblichen“ Täter die Psychiater geschmiert haben und aus Roman Brazda einen „Irren“ gemacht haben. (siehe Kauza "Cervanova" Part 1, 2)

Milos Kocur und Milan Andrasik sind zurzeit in Leopoldov inhaftiert. Die Strafe müssen die beiden Männer bis 2011 absitzen.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Kauza "Cervanova" Recherche, Englisch: Slovak Spectator

mehrere Artikel zum Thema "Kauza Cervanova" auf Englisch erschienen in Slovak Spectator:
http://www.slovakspectator.sk/hladaj_resp.asp?hl_text=cervanov%E1&volba=1&order=1&day1=12&month1=11&year1=1995&day2=12&month2=11&year2=2007&cns=15&st=2

Dies kam aus dem Mund des slowakischen Richters, während er sein Urteil begründte. Ist es nicht wahnsinnig?, oder dürfen slowakische Richter solche Sprüche überhaupt offiziell abgeben? Oder ist er sich der Macht so weit bewusst, dass es ihn Nichts ausmacht sollche Sprüche in einem Gerichtssaal zu nutzen?
no comment
"It's a good thing for the accused that Slovakia no longer has the death penalty."

Justice Štefan Michalík, head of the Supreme Court senate that confirmed the guilty verdict against six men accused of raping and murdering medical student Ľudmila Cervanová in 1976.

Wiener Kennzeichen, Artikel Slovak Spectator By Ľuba Lesná, [12/18/2006]


Murdered girl got into car with men not resembling accused, couple says
Cervanová witnesses break 30-year silence

Jozef and Veronika B., a Bratislava married couple, say they saw the murder victim get into a car with three dark-skinned occupants - and that the courts were not interested in their testimony.

LESS THAN a week after the Supreme Court confirmed jail sentences for six men accused of raping and murdering young medical student Ľudmila Cervanová in 1976, a pair of witnesses who saw Cervanová getting into a car with men who did not resemble the accused have come forward.
In an exclusive interview with The Slovak Spectator, a Bratislava husband and wife in their 60s, Veronika and Jozef B., told the newspaper that what they had seen on the night of July 9, 1976 conflicted with the court's verdict.
They also said they had tried to deliver the information to the Supreme Court before it delivered its ruling, which cannot be appealed, but were turned away.
As The Slovak Spectator has reported, the Supreme Court on December 4 confirmed the verdict of a lower court sentencing six men from Nitra for the Cervanová crime, and even raised the jail time of three of the men. Miloš Kocúr and Milan Andrášik had their sentences increased from 13 to 15 years, and Stanislav Dúbravický from 10 to 12.
At the same time, the court failed to take into account 8,000 pages of witness statements and other evidence that police collected from 1976 to 1981, but that was later hidden in a police archives in Levoča, and only rediscovered in 2004. The court decided that it had enough evidence to be sure of the men's guilt without reviewing the additional files.
Veronika and Jozef B. have already once given evidence in this case, on August 23, 1976. Their statement forms part of the ignored Levoča files, although it was not until they recently saw a report on the JOJ TV station featuring defense attorney Allan Bohm that they thought their testimony might prevent a miscarriage of justice.
"On the TV footage we saw excerpts from our witness statements," said Jozef B. "So I decided to testify again. On Thursday, November 30, I went down to the Supreme Court, and the doorkeeper called the court spokeperson, Eva Rupcová, for me. She told me over the phone to wait, and said she would ask the chairman of the senate [the head of the panel of judges ruling on the appeal]. After a few minutes she called me back and said that the chairman had said the giving of evidence was over, and that if I had anything new I should go to the police."
Jozef B.'s words were confirmed for The Slovak Spectator by Rupcová. When the newspaper contacted the chairman of the senate, Štefan Michalík, on his mobile telephone on December 14, he hung up.
"I don't have too much faith in the police," Jozef B. continued, "so I went to the Attorney General's Office. They told me that they would call me, but to this day no one has."
The testimony
Jozef and Veronika described the night Cervanová was murdered for The Slovak Spectator. They said they remembered the date, because it is Veronika's birthday. The pair were waiting for a bus in the Mlynská Dolina student complex around 22:00, after having brought flowers to the nearby grave of their son.
"We could hear the music from the disco near the student hostel at the grave," said Jozef. "It was dark, a little before 10 at night, and we decided to take a bus home. We just missed one, and ended up waiting until about 22:30. About 22:15 we noticed a young girl with a big travel bag walking along the sidewalk. She was very pretty, about 20 years old."
The girl stopped to talk with Veronika. "She asked me if we had seen the bus leave, because she was in a big hurry. She said she was traveling to Košice, and she was afraid she wouldn't catch the last train. She told me that if she saw a car she would try and hitchhike to the train station," Veronika B. told The Slovak Spectator.
Veronika, Jozef and the girl continued to wait at the bus stop, along with two or three other people - young girls going home from the disco, and a drunk man who kept shouting.
Another witness questioned by police, who lived in a nearby house, also said he had heard male shouts on the night Cervanová was murdered.
Just before 22:30, a two-door Volkswagen "beetle" approached the bus stop from a road that led out of the parking lot near the student hostel. The car was travelling slowly and had only its parking lights on. "It stopped a few metres from the bus stop, heading in the direction of the town", said Jozef B. "I don't know if the girl flagged them down or whether they stopped of their own volition. But I noticed that the passenger sitting by the driver had an open window."
The girl approached the car, and spoke briefly with the occupants, whom Jozef and Veronika described as three men. The man in the passenger seat then got out of the car to move his seat forward, holding the door while the girl put her bag in the back and took a seat herself. "We saw them the whole time this was happening, because the interior car light was on while the door was open," said Jozef.
"All three of the occupants of the car had dark skin. It was clear that they were not from our country, not white. They were Arab or black. The one who got out of the car was tall, dark-skinned, with short dark hair. After the girl got in, he put the seat back and got in himself. The car moved off slowly."
Veronika said she had thought it was strange that even though the car was headed to town, it had not turned on its headlights. For that reason, she says, she wrote down the license plate number on a piece of paper. "It started W 24, or 25, I didn't see any more. But it had Austrian plates, from Vienna. The girl got in the car of her own free will."
Jozef added that during the entire 40 minutes the couple waited at the bus stop, no one else left the student hostel, where Cervanová lived.
The colour of the skin of the culprits is significant not only for their identification, but also in terms of a possible motive. Cervanová's father, Colonel Ľudovít Cervan, had been the Czechoslovak military attaché to Syria and Saudi Arabia. At the time his daughter was murdered he was posted to a secret military base in Piešťany where he taught pilots from mainly Arab countries how to use weapons electronics on fighter jets.
Police statement
When the couple noticed a police appeal, several weeks after the night in question, for anyone who knew anything about the kidnapping and murder of Cervanová to come forward, they recognized the victim, and decided to testify. They both had statements taken. Veronika was even shown a photograph of the corpse, which police claimed was Ľudmila Cervanová, although Veronika said, unlike the autopsy report, that the face of the victim was horribly bruised, not swollen from days of immersion in the water.
"She was just a mass of bruises. She wasn't cut up. One policeman also told me she had been found dumped beside a creek, not in the water [as the prosecution claimed]. I couldn't sleep for years afterwards, and I kept seeing that face in front of my eyes. The only thing that told me it was her was her long black hair."
Two weeks after giving evidence, Veronika was leaving a church with her year-old son and an older neighbour. Two men in suits suddenly grabbed her arms and pulled her into a car, claiming that they were police, and that she would have to give evidence again. "I asked them, what kind of police are you?" Veronika told The Slovak Spectator. "If you want to interview me again, come to our place, because I can't leave my son in a baby carriage on the sidewalk."
As people from the church gathered around the car, Veronika says, she managed to open another door and escape. The men did not pursue her.
Two years later, in 1978, Veronika was working for the post office when she received a visit from a policeman who told her not to interfere with the Cervanová case, or she would be sorry. Both she and her husband henceforth stopped concerning themselves with what had happened to their testimony.
"We expected to be called to testify in court, but no one called us," said Jozef. "So we left it at that. My wife was scared."
Break in the case
The six men from Nitra were originally found guilty of the kidnapping, rape and murder of Cervanová in 1982. In 1990, however, the federal Czechoslovak Supreme Court overturned the verdict and returned the case to a lower court for retrial, citing 72 procedural errors that had been made in the original proceedings.
Jozef and Veronika B. said they hoped that the verdict would mean a fresh start for the Ľudmila Cervanová case, but the courts failed to perform any additional measures to secure new evidence. "Sixteen years went by and nothing happened," Jozef said.
Following his recent failure to interest the Supreme Court with his evidence, Jozef B. contacted The Slovak Spectator, saying his conscience would not allow him to remain silent, even though it might be too late, given that the Supreme Court verdict was final.
International human rights groups and media, including the Austrian ORF station, have begun taking an interest in the case since the December 4 verdict, while defense attorney Bohm says he will turn to the Slovak Constitutional Court and the European Court for Human Rights in Strasbourg for redress.
"For me, the fact that 8,000 pages of evidence were found in the Levoča archives is proof that the investigation of the murder of Ľudmila Cervanová was grossly manipulated from the beginning," he said for The Slovak Spectator.
"Evidence was secured that the organs in the criminal justice system knew about, and that they in all likelihood withheld deliberately from the courts."

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Kauza "Cervanova" PART 3, häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen:

Politischer Hintergrund der „angeblichen“ Täter

In der ehemaligen CSSR, während des Prozesses in den Jahren 1981-83 wurde die Meinung der Öffentlichkeit durch Halbwahrheiten und Lügen manipuliert. Als Beispiel dient die Annahme, dass sich bei den "angeblichen" Täter um Kinder aus "besseren" Nitra Familien handelt und dass die Eltern der sieben Männer hochrangige kommunistische Funktionäre waren. Dies hat bis Heute zweierlei Bedeutung: erstens haben die Ermittler gemeint, die Gerechtigkeit betrifft ohne Ausnahme Alle, also auch kommunistische Kinder, zweitens hat sich die These oder besser gesagt Mythos von "kommunistischen Kindern" bis heute in den Köpfen der slowakischen Öffentlichkeit verfestigt. Die Wahrheit ist, dass Keiner von den Eltern dieser 7 Männer je eine hohe Position in der kommunistischen Partei gehabt hat und Keiner irgendwie auserordentlich in der KSC (kommunistischen Partei) tätig war.

Auf der anderen Seite waren diese Männer aber auch selbst nicht politisch tätig. Sie waren nie auffälig gewesen, waren auch nicht in der anti-kommunistischen Bewegung, jeglicher Art beteiligt. Diese Männer hatten teilweise nur eine Gemeinsamkeit und zwar die Herkunft. Sie Alle kamen aus der gleichen Stadt nähmlich aus Nitra. In der angeblichen Tatzeit kannten sie sich meist überhaupt nicht.

Einzige Möglichkeit politisches Interesses ergibt sich von der Person des Oberstleutnand Cervan, seiner Funktion bei Militär und seiner Freundschaft zum Chef des Politbüros Gustav Husak.

Leiche, Leichenfund, Identität der Leiche

Die Identität der Leiche ist bis heute umstritten. Es wäre ebenfalls möglich dass die Person immer noch lebt.

Die Leiche wurde: nicht richtig identifiziert, die Obduktion ist schlampig gemacht worden und hat ausgeschlossen dass die Geschädigte vergewaltigt worden ist.

Ein unabhängiger Gerichtsgutachter erstellte 2003 anhand des Protokolls der Obduktion ein Gutachten in dem er es widderlegt, dass es sich um eine 19 Jährige gesunde Frau handeln könnte (die Schildrüse hatte angeblich eine Deformation gehabt, die tatsächlich nur bei deutlich älteren Frauen vorliegt) weiters hat die obduzierte Leiche überhaupt keine grösseren Schäden an der Haut (z.B.Rücken) gehabt was dementschprechend heißt, dass es ausgeschlossen ist, dass die Leich vom angeblichen Tatort bis zum Fundort (nach der Version der Anklage) durch einen kleinen Fluss (Bach) 10 kilometer hingeschwommen ist, weiters ist fast ausgeschlossen dass die Leiche nur 5 Tage im Wasser verbrachte, anhand der gründlichen Analyse des unabhängigen Gerichtsgutachter müsste die Leiche mindestens 9 Tage im Wasser gewesen sein.

Die Leiche wurde von einem Dorfbewohner gefunden, dieser hat die "Aufsichtsperson des Flusses" (Staudammbeauftragter) gerufen. Dieser Mitarbeiter der "Staudammverwaltung" hatte zur Aufgabe, fast täglich das Flussbecken zu besichtigen, gegebenfalls dieses zu reinigen. Es passierte oft, dass er Äste, oder grössere Stücke Holz entfernen musste, um das Flußbesken zu säubern. Diese Aufsichtsperson besagt noch heute dass er 2 Tage vor dem Fund der Leiche, sein Teil des Flußes (15 km Abschnitt) besichtigt hatte und keine Auffäligkeiten bemerkt hatte. Bis heute findet er das seltsam, dass die Leiche in seinem Abschnitt gefunden wurde, weil er dies sicherlich bemerkt hätte. Was aber noch erschreckender klingt ist, dass seine Zeugenaussage vom 15.7.1976 aussortiert wurde und in die Militärarchive von Levoca archiviert ist. Diese Zeugenaussage wurde erst 2004 gefunden. http://www.kauzacervanova.sk/j_k/JK01.jpg

Die erste Ärztin und die ersten Polizeibeamten, die die Leiche durchgesucht haben, beschrieb in den Berichten, dass die Fingernägel am Fuß rot lakiert waren. Im Obduktionsbericht ist diese Tatsache nicht geschrieben, obwohl es theoretisch sein sollte. Entweder hat der Obduktionsleiter eine andere Leiche untersucht (weil er laut seiner Zeugenaussage, hätte solche Auffäligkeit gemerkt und protokolliert) oder ist die Obduktion sehr schlampig gemacht worden.

Wieso die Leiche so kurz nach dem Auffinden verbrannt worden ist, ist bis Heute unklar.

Wieso alle Indizien (Beweise vom Fundort) vernichtet worden sind, ist ebenfalls unklar.

Wieso die Staatsanwaltschaft noch immer am Tatmotiv "Vergewaltigung" behaart ist unklar.

Wieso es heute keinerlei objektive Beweise des Fundes der Leiche gibt, ist unklar.

Wieso die Privatsachen des Mädchens in der nähe des Fundortes am Ufer gefunden worden sind, wenn die Leiche laut Anklage 2 Kilometer zum Fundort geschwommen ist?

Kauza "Cervanova", True Story PART 2

Jahr 1989 Zustand der Justiz
Seit dem Zerfall des Ostblocks beschäftigte man sich auch mit dem Weiterbestand der Justiz und der Besetzung der Stellen. Der Justizminister erließ sogenannte „Definitiven“, die die Richter zu befolgen haben. Aus Personalmangel konnte man die Stellen nicht so leicht ersetzen, darum wurde die alte Struktur beibehalten. Die Richter sollten nach den neuen geltenden demokratischen Gesetzen richten, handeln und entscheiden.
Nach dem Jahre 1989 hat man in der Slowakei einige Versuche, auch die Stellung der Staatsanwaltschaft zu ändern, gemacht. In der Tschechischen Republik wurde zum Beispiel ein Institut von sogenannten „Staatsklägern“ eingeführt. In der Slowakei hatte sich die Stellung des Staatsanwalts in Strafsachen nicht geändert, sie blieb gleich wie vor 1989. Im Gesetz der Staatsanwaltschaft 314/ 1996, das bis heute gültig ist, ist im Paragraph 2 Absatz 2 wortwörtlich geschrieben: „Die Staatsanwaltschaft bildet ein einheitliches, zentral geleitetes und organisiertes System, in dem die Staatsanwälte in den Beziehungen der Unter- und Überordnung wirken und ihre Aufgaben auf Grund des Gesetzes und mit Mitteln handeln, die das Gesetz festlegt.“ Prinzip der Zentral- Führung ist wie eine Versteinerung im slowakischen Justizsystem bis heute geblieben, und sogar in einem heiklen Bereich, wie gerade die Staatsanwaltschaft.


Aufhebung des Urteils 1990
Am19.10. 1990 hat das höchste Gericht der CSFR in einer Strafsache entschieden. Es handelte sich um einen Mord an der Studentin Cervanova im Jahre 1976 in Bratislava. Das Oberste Gerichtshof hat das Urteil vom Jahr 1983 aufgrund über 70 Prozessfehler aufgehoben und die restlichen Verurteilten, die noch im Gefängnis waren, aus der Haft entlassen. (siehe Bild oben: Milos Kocur begrüsst sich mit der Mutter, Zmena, 1990, gerade entlassen vom Gefängniss)

Die Slowakische Staatsanwaltschaft hat diesen Fall zurückbekommen und eine neue Verhandlung am Landesgerichtshof Bratislava wurde angeordnet. Dem Roman Brazda wurde im Jahr 1993 eine Sonderverhandlung angeordnet. Seit diesem Jahre sind immer wieder neue Verhandlungen, Richter und Termine, ohne irgendeinen Erfolg bis ins Jahr 2000 gesetzt worden. Warum es zur solchen Verzögerungen kommen konnte, und warum die Staatsanwaltschaft überhaupt die Anklage nicht zurückgezogen hatte, kann vielleicht die Entwicklung der Politik in der Slowakei nach der Trennung von der Tschechei erklären.

Roman Brazda:
Der R. Brazda leidet bis heute unter schwerer Schizophrenie. Er gestand die Tat, veränderte die Aussagen aber jedes Mal. Am Ende der Untersuchungshaft lebte er schon in seiner eigenen Welt und kommunizierte mit UFOs. Bei den Gerichtverhandlungen im Jahr 1982-83 hat er 11 vrschiedene Versionen der Tat abgegeben. Dies konnte ebenfalls der Grund sein, warum die Verhandlungen nicht öffentlich waren. Vor der Verkündung des Urteiles wurde er von Herr Professor Dobrotka mit der Diagnose einer Nervenkrankheit, möglicherweise Schisofrenie in die Nervenheilanstald in Brno eingeliefert. Nach zwei Monaten wurde er von Herr Dobrotka für gesund erklärt und seine Aussagen als vertrauenswürdig eingestuft. Wie nach 1990 festgestellt hat er die Hälfte (knapp 4 Jahre) der Haftzeit in der Einzelhaft verbracht. Erst nach der Entlassung im Jahre 1990 wurde seine schwere psychiatrische Krankheit anerkannt. Seit 1990 bis heute wurde er 18-mal in einer Nervenheilanstalt hospitalisiert.

Jahr 2000
„...Der Prozess des Jahrhunderts...“ (slowakische und tschechische Presse 2000 – 2004)
Ein Fall, zu dem kein ähnlicher in der 50 Jährigen Geschichte Europas aufzufinden ist.

Erst durch den Wahlsieg der Opposition im Jahr 1998 haben die Angeklagten im Fall Cervanova gewisse Hoffnung gesehen dieses Justizverbrechen endlich als Verbrechen darzustellen. Die Justiz zeigte aber kein Interesse sich mit diesem Fall zu befassen. Hätten sich die Angeklagten nicht ständig beschwert, so wäre es möglich, dass dieser Fall einfach vergessen wäre.

Klage im Strassburg
Im Jahr 2000 haben die Angeklagten eine Klage gegen Staat Slowakei am EU Gerichtshof für Menschenrechte im Strassburg wegen Prozessverzögerungen eingereicht. Die Klage wurde angenommen.

Neues Gesetz
Kurze Zeit später erließ die Slowakische Regierung ein neues Gesetz. Laut dieses Gesetzes muss man vor EU Gerichtshof, eine letzte Instanz des Verfassungsgerichtshofs in Kosice ausschöpfen. Dies hatte zur Folge, dass die Klage im Strassburg zurückgewiesen wurde und die Angeklagten sich an den Verfassungsgerichtshof beschwerten.

Neuer Richter
Im Jahre 2000 wurde dieser Fall einem Richter zugeteilt, der diese Männer schon einmal als Mitglied des Senates im Jahr 1982 verurteilt hatte. Dieser Richter, sowohl auch die Verurteilten erheben Einspruch. Der Oberste Gerichtshof entschied aber, dass die Einsprüche nicht relevant sind. Später wurde ihm der Fall Carvanova angeblich aus gesundheitlichen Gründen entnommen.

Neue Richterin
Im Jahr 2001 hatte die Richterin Smolova den Fall Cervanova zugeteilt bekommen. Eine relativ saubere Person, die es sogar wagte den Haftbefehl an Herr Ivan Lexa (der Geheimdienstchef während Meciar) zu erteilen, nachdem er in Südafrika von Interpol gefunden wurde. Eine höhere Instanz hat aber später entschieden, dass sie dies hätte nicht tun dürfen. Richterin Smolova hat sich verlautbaren lassen, dass sie den Fall Cervanova endlich zur Ende bringen möchte.

Verfassungsgerichtshof
Am 12. 11. 2003 entschied der Verfassungsgerichtshof im Kosice, dass die Rechte der Angeklagten verletzt wurden und ordnete eine Entschädigung von ung. 8000 Euro für jeden der Angeklagten für 13 Jahre Prozessverzögerungen. Diese Tatsache wurde folglich negativ medialisiert. Die Öffentlichkeit wurde wütend, weil diese Summe aus der Staatskassa ausbezahlt wurde.

VERHANDLUNGEN WÄHREND DER JAHRE 2002- 2007
Die Verhandlungen liefen seit dem Jahr 2002 und einige neue Zeugen wurden verhört.

Bombe im Gerichtsgebäude
Ein Beispiel ist der Zeuge Varga der aus der Schweiz in die Slowakei reiste um vor dem Gericht mit seiner Aussage die Grausamkeit der Untersuchung diesen Falls endlich beweisen zu können. Zufällig wurde an dem Tag seiner Zeugenaussage und seiner Ankunft in der Slowakei eine Bombe im Gerichtsgebäude gemeldet. Die Anhörung wurde um ein Tag verschoben, der Zeuge Varga versteckte sich an einem unbekannten Ort.
Er wurde, so wie viele andere, im Zusammenhang zu diesem Fall im Jahr 1981 verhört. Er wurde entführt und verprügelt vor die Wahl gestellt, entweder eine Falschaussage, die die Angeklagten als Täter beschreibt, zu signieren, oder als Mittäter verhaftet zu werden. Später ist er in die Schweiz geflüchtet. Von dort schrieb er schon damals einen umfassenden Brief
an das Gericht, die Aussage unter Druck gemacht zu haben. Dies war aber zu der Zeit nicht mehr relevant. Er ist einer von den Zeugen, auf dem ein Haftbefehl ausgestellt wurde. Dieser Haftbefehl und sein urschrüngliches Brief aus der Schweiz befinden sich in den Militärarchiven in Levoca.

Verprügelter Angeklagte
Zufällig wurde ein Angeklagter (Juraj Lachman), während der Verhandlungen am Landesgerichtshof Bratislava, verprügelt. Es könnte in der Verbindung mit dem Fall Cervanova sein. Dieser Angeklagte hatte 1982 und 1983 die niedrigste Strafe bekommen, nachdem er als „universeller Zeuge“(er hat die Taten der übrigen 6 Männer bezeugt, er habe aber während der ganzen Tat angeblich geschlafen, seit der Wende 1989 bestreitet er seine Zeugenaussagen, weil sie unter Folter getätigt waren)
aussagte.

Polizeibeamte
Die ehemaligen slowakischen Ermittler und Staatsanwälte wurden vor Gericht ebenso verhört. Herr Valasik
wurde der Initiator für eine offizielle Nachricht in den Nachrichtenagenturen im Jahr 2003. Dieses Dokument, unter dem alle der Ermittler und Staatsanwälte unterschrieben sind, bestreitet die gesetzwidrige Führung der Ermittlungen und Gerichtsverhandlungen in den Jahren 1981-83.
Einer der kommunistischen Ermittler, der als Zeuge bei Gericht aussagen musste, meinte vor dem Gerichtsgebäude zu einem der Angeklagten: „. wir hängen euch noch drei Morde an...“

Kriminal- psychologisches Film Bolero
Was die Angeklagten und die Öffentlichkeit nicht wussten, war die Tatsache, dass im Sommer 2003 ein Filmprojekt in der Tschechei entstand. Eine altbekannte, während Kommunismus erfolgreiche Drehbuchautorin Frau Zinnerova trat in den Slowakischen Privatfernseher Markiza im September 2003 in den Hauptnachrichten um 19,00 Uhr auf. Sie beschrieb Ihr Filmprojekt Bolero. Dieser Film wird durch einen Medienkonzern namens Ringier gesponsert, der eine starke Beteiligung an den ost-europäischen Medienmarkt besitzt. Außer von diesen Medienkonzern kommen ung. ½ Million Euro Sponsorgeld von einer Ein-Mann Firma, registriert in der Tschechei. In diesem Interview bezeichnete Frau Zinnerova die Angeklagten, als Täter. Ihrer Überzeugung nach, ist dieser Film eine Genugtuung für die schreckliche Tat. Dies geschah während der Verhandlungen am Landesgerichtshof im Bratislava.

Markiza, Herr Pavol Rusko und Herr Vladimir Lamacka
Warum eine solche Werbung für einen Film gerade in den Hauptnachrichten des einflussreichsten Senders in der Slowakei, während der Verhandlungen ausgestrahlt wurde, ist wieder zu rätseln. Eine vermutliche Verbindung besteht in der Person des Herrn Lamacka. Der ex- Inhaber der TV Station Markiza, der ehemalige Wirtschaftsminister Herr Rusko wird in juristischen Angelegenheiten durch Herr Lamacka vertreten. Herr Lamacka war ein Mitglied der slowakischen Polizeigruppe, die diesen Fall im Jahre 1981 zu Ende konstruierte. Im Jahr 2003 sollte er eine wichtige Position im Innenministerium und Geheimdienst besetzen. Die Angeklagten haben eine Petition an alle Regierungsparteien geschrieben, in den sie diesen Mann als Mittäter der Grausamkeit des Falles Cervanova beschrieben. Anhand dieser Petition wurde diesen Mann keine Position erteilt. Heute (2007) arbeitet Herr Lamacka als Staatsanwalt und Rechtsanwalt in Bratislava.

Gerichtsurteil
Am 20. 1. 2004 bestätigt das Landesgerichtshof in Bratislava das Urteil von den Jahren 1982-1983 verurteilte 6 Männer wegen Freiheitsberaubung, Entführung, Vergewaltigung und Mord an der Medizinstudentin Ludmila Cervanova und verhängt Strafen von 3- 13 Jahren. (Milos Kocur 13, Milan Andrasik 13, Stanislav Dubravicky 10, Frantisek Cerman 11, Pavel Bedac 6, Juraj Lachman 3)
Die Wiederverurteilung anhand von einer Anklage, die in den 80ern und heute kein einziges objektives Beweis enthält. Dieses Dokument enthält nur 4 Kettengeständnisse, die aus den Verurteilten und Zeugen damals einfach erpresst und „rausgeprügelt“ wurden.
Den R.Brazda erwartet wegen schwerer psychiatrischen und onkologischen Erkrankung ein Sonderverfahren.
Keiner von diesen Männern musste 2004 die Haft eintreten, alle Verurteilten haben Berufung eingelegt.

Die Militärakte in Levoca
Den Verurteilten gelang es nach dem Gerichtsurteil vom Landesgerichtshof im Jahr 2004 den Zugang in die Militärarchiv in Levoca, wo sich mehrere volle Kisten mit Materialien zum Fall befinden.
Bis heute wurden zumindest folgende Beweise aufgefunden:
Dass Akte seit dem Anfang der Ermittlungen im 1976 manipuliert wurden und unzählige Zeugenaussagen einfach aussortiert und zum Geheimnis wurden.
Dass Akte der Ermittlungen seit dem Jahr 1977 bis Jahr 1981 fehlen. Diese Dokumente verstecken sich wahrscheinlich in der Tschechei, für möglich halten wir aber auch deren Vernichtung, oder die Archivierung in den Militärarchiven. Als letzte wäre die Möglichkeit der Moskauer KGB Archiven.
Dass unzählige Verhöre ohne Verteidiger getätigt worden sind (was die Polizisten und Staatsanwälte bis heute, sogar vor Gericht bestreiten)
Dass es besonderes Interesse an diesen Fall von den Spitzen des Politbüros und genaue Anweisungen an die Ermittler, über den Verlauf der Verhöre gab.
Die ursprünglichen mehr als 300 Zeugenaussagen, der an dem Konzert vom 9. 7. 1976 direkt Beteiligten von der Zeit gleich nach dem Verschwinden der L.C. Diese Zeugenaussagen beschreiben den genauen Ablauf des Abends bis ins kleinste Detail, und waren bis heute geheim. Keine der Aussagen bestätigt die Teilnahme von den 8 Verurteilten an diesem Konzert. Warum die ursprünglichen Zeugenaussagen aussortiert wurden und bis 2004 geheim gehalten wurden ist mit dieser Tatsache völlig klar geworden.
Es befinden sich dort ungefähr 11 offizielle Haftbefehle archiviert auf verschiedene Zeugen/Personen, die vorsichtshalber bereit gehalten haben. Aus Manchen von dieser Personen haben die Ermittler tatsächlich in den Jahren 1981-82 Zeugen gemacht.

Oberstes Gerichtshof nach 2004

Oberstes Gerichtshof sollte als nächster Instanz verhandeln. Ein weiterer Zufall ist, dass der jetzige Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes jener Richter ist, der 1986-1987 (also noch im Kommunismus und in der Zeit der Nominierung der Forscher der DNA Analyse für ein Nobelpreis) alle übrigen materiellen Beweisstücke (z.B. Seil mit dem die Hände der Leiche verbunden waren) mit seiner Unterschrift zerstören
ließ. Die heutige Konsequenz daraus ist, dass es keine Möglichkeit gibt, mittels DNA Analyse materielle Beweise zu untersuchen und dass dieser Richter ein Teil der kommunistischen Justiz war.


Nach dem Gerichtsurteil 2004
Am 20. 5. 2004 kam der Film Bolero in die slowakischen Kinos.
In einigen Medien wird der Film in den Zusammenhang mit diesen Fall dargestellt, obwohl es vorhin starke Proteste sogar Klagen gab. Die Beteiligten suchen sich nun nur die Wörter der Propaganda besser aus, damit es juristisch in Ordnung ist. Beispiel aus der Tageszeitung: Der Staatsanwalt: „…Ja, dieses Drehbuch entspricht der Anklage…“

13.12.2005 Sollte der Oberste Gerichtshof verhandeln. Der Vorsitzende des Senates Judr. Michalik hat verlautbart dass er sich nicht mit den Akten aus Levoca beschäftigen wird. Die Verteidiger haben seine Entscheidung angefochten, weil es gegen die Gesetzte vorstoßt. Diese Akte müssen nach den geltenden Gesetzten eigentlich ein Teil der Gerichtsakte sein. Die Verhandlung wurde unterbrochen.

Oberstes Gerichtshof Jahr 2006

29.11.2006 Schlussreden von Verteidigern und Angeklagten wurden beim Obersten Gericht vorgetragen.

4.12.2006 Oberstes Gerichtshof hat das Urteil von 1982-1983 bestätigt. Die Angeklagten waren nicht bei der Verkündung des Urteiles anwesend. Die Strafen lauten: Milos Kocur 15, Milan Andrasik 15, Stanislav Dubravicky 12, Frantisek Cerman 11, Pavel Bedac 6, Juraj Lachman 3)

11.12.2006 Meldete sich ein Ehepaar bei einem Verteidiger, ein gewisser Herr B. und Frau B. Sie behaupten, sie hätten die Geschädigte gesehen und können alles bezeugen. Tatsächlich befinden sich Ihre ursprünglichen Aussagen vom Jahr 1976 im Militärarchiv in Levoca. Die Geschädigte sollte freiwillig in ein VW Käfer, weißer (orangen) Farbe mit einem Wiener Kennzeichen (Anfangsbuchstaben W24 oder 25) einsteigen. Die Männer in dem Fahrzeug hatten dunkle Haare und dunkle Hautfarbe. Auf die Frage, warum sie nie aussagen waren, antworteten sie, dass sie in der damaligen Zeit Angst gehabt hatten, weil sie bedroht wurden und sowieso nie zum Gericht gerufen sind. Vor dem Urteil nämlich am 30.11. 2006, hat der Herr B. persönlich den Senatsvorsitzenden am Obersten Gerichtshof verlangt, dass er mit seiner Frau Zeugen sind und aussagen wollen. Die Sprecherin Frau Rupcova hat ihm per Telefon von Portier gesagt, dass der Fall schon abgeschossen ist und falls er etwas neues hat, soll er zur Polizei gehen. Der Polizei hat er nicht viel geglaubt und ist zur Generalstaatsanwaltschaft gegangen, dort haben sie ihm gesagt, dass sie ihm zurückrufen, was aber bis heute nicht passiert ist.
Frau B.- ursprüngliche Aussage vom Jahr 1976, befindet sich in den Archiven in Levoca:
Herr B. ursprüngliche Aussage vom Jahr 1976, befindet sich in den Archiven in Levoca:
Frau und Herr B. meinen noch Heute, es wurden Ihnen jeweils 5 Fotos von einer grauslich zugerichteten Leiche gezeigt. Diese Fotos sind bis Heute verschwunden.

Verhaftungen 2006

Am 18.12.2006 gegen 17.00 hat sich Milos Kocur freiwillig zur Haftantritt gemeldet.

Am 19.12.2006 in der Früh wurde die Fahndung nach Milan Andrasik in den Medien ausgerufen. Gegen 19,00 meldet sich dieser freiwillig zur Haftantritt.

Jahr 2007
Am 2,3,4, Februar 2007 unterzogen sich F.Cerman, P.Bedac, S. Dubravicky, J. Lachman einen Lügendetektortest. Diese Tests wurden durch einen US Experten Patrick T. Coffey durchgeführt und hat erwiesen, dass diese 4 Personen die Wahrheit sagen. Herr Coffey ist ein US- Experte der vom Amt für Nationale Sicherheit der Slowakei als Instrukteur für die Ausbildung bestellt wurde. Die Ergebnisse wurden medialisiert und haben eine heftige öffentliche Diskussion ausgelöst. (Medialisierung in der Wochenzeitschrift „Tyzden“)

März 2007


Herr Valasik, Staatsanwalt in den 80er Jahren, derjenige der die Todesstrafe für vier der Angeklagten am Obersten Gerichtshof in den Jahren 1982-83 verlangte, heute ein angesehener Rechtsanwalt tätig in der Tschechei und Slowakei, vertritt den heutigen Präsidenten der Slowakischen Republik Herrn Gasparovic. Herr Präsident nahm Stellung im Sinne: „...wir kennen uns schon seit fast 40 Jahren...“ außerdem figuriert Herr Valasik als Anwalt in mehreren Fällen der Geldhinterziehung, Geldwäscherei. (Kauza BMG, Kauza Horizont, Kauza Rezes)

5. Juni 2007

lieferte endlich das Oberste Gerichtshof den schriftlichen Urteil, was von der Seite des Obersten Gerichtshofes seit Dezember 5 mal verschoben wurde. Nur Anhand von diesem schriftlichen Urteil können die zuständige Gefängnisgerichte handeln und die 2 eingesperrten „angeblichen“ Täter demnächst bedingt entlassen.

2. August 2007

haben zwei verschiede Senate desselben Gerichtes im Trnava (Zuständigkeit für Leopoldov Gefängnis) zwei unterschiedliche Urteile abgegeben. Ein Senat hat Milos Kocur (im Leopoldov Gefängnis) und Stanislav Dubravicky (von der Freiheit) bedingt entlassen, ein anderes Senat des selben Gerichtes hat Milan Andrasik nicht bedingt entlassen, die Richterin hat in ihrer Begründung gemeint dass ein Mord ein schweres Verbrechen ist und der Verbleib von Andrasik ein abschreckendes Beispiel sein sollte. Die Staatsanwältin hat sich bezüglich der Entscheidung von Milos Kocur berufen, ebenfalls hat sich der Anwalt von Milan Andrasik berufen. Anhand von der Diskussion in den Medien wurde festgestellt dass es noch NIE in der Geschichte der Slowakei passiert ist , dass ein Gericht in der selben Sache so unterschiedlich entscheidet, aber die Gesetze ermöglichen solche Handlung.

26. September 2007

hat das Landesgericht Trnava in Berufungsverfahren entschieden dass Milan Andrasik in Gefängnis verbleibt.

6. Oktober 2007 tauchen wieder neue Dokumente zur Kauza in den slowakischen Geheimdienstsarchiven (UPN) auf.
(Begräbnis der Ludmila Cervanova)

9. Oktober 2007 hat das Landesgericht in Trnava in Berufungsverfahren entschieden, dass Milos Kocur in Haft bleiben muss. Der Zustand von Roman Brazda hat sich seit dem Urteil von 2004 rapid verschlechtert, obwohl er ein Sonderverfahren kriegt. Seine Psychiaterin muss monatlich Bericht über seinen Zustand an das Landesgerichtshof erstatten. Die ehemaligen Polizeibeamten und Ermittler meinen, dass die 6 „angebliche“ Täter die Psychiater geschmiert haben und aus Roman Brazda einen „Irren“ gemacht haben.

Milos Kocur und Milan Andrasik sind zurzeit in Leopoldov inhaftiert. Die Strafe müssen die beiden Männer bis 2011 absitzen.

RECHRERCHE slowakisch: ALLE MEDIEN (unzählige Reportagen und Nachrichten in den Sendern: Nachrichtensender TA3, Markiza, TV-Joj, STV; Wochenzeitschriften z.B. Tyzden, Domino Forum, Tageszeitschriften z.B. SME, Pravda... u. A., Internetplattformen wie www.aktualne.sk)
Wobei man in den Suchoptionen „Cervanova“ eingeben muss.

WEB SEITE: zur Zeit nicht verwaltet:
www.kauzacervanova.sk


Kauza "Cervanova", True Story PART 1


„JUSTIZVERBRECHEN PART 1“ 1976-1989
Der Tag, an dem alles begann…
Am 9. 7. 1976, einem Freitagabend ungefähr gegen 22:30 wurde die 20- jährige Medizinstudentin Ludmila Cervanova zum letzten Mal in der Nähe von einem Studentenheim in Bratislava, wo sie wohnte, gesichtet. An diesem Abend besuchte sie ein Konzert im Partyraum (Klub Unic) des Studentenheims. Laut einiger Zeugen ist dieses Mädchen in ein Fahrzeug Volkwagen Käfer weißer oder orange Farbe mit Wiener Kennzeichen (Nummer 24 oder 25) freiwillig eingestiegen. Die Insassen dieses Kfzs waren 3 dunkelhäutige Männer.

Herr Cervan und die arabische Spur
Es wurde gleich nach dem Verschwinden von der Ludmila Cervanova eine großräumige Suchaktion gestartet. Der Vater von L.C. war nämlich ein hoher Flugoffizier in Piestany. Offiziell war er als Militär-Fluginstrukteur tätig. Es wirkte einige Zeit als Militär Atashe in arabischen Ländern.(Libyen, Iran)
Piestany war in den Zeiten des kalten Krieges ein Kurort, mit einen Klientel fast ausschließlich aus der arabischen Welt. Es gibt heute viele Behauptungen und Beweise dafür, dass dies der Umschlagsplatz verschiedenen Geheimdienste war, unter anderem für Informationen zwischen Nah-Ost Ländern und des KGB. Es ist allgemein bekannt, dass sich während dieser Jahre der kalte Krieg in Nahen Osten und Afrika abgespielt hatte. Bis heute sind die Identität und die Gründe der Besuche der Kurgäste aus dem Nahen Osten umstritten. Die ersten Ermittler des Fall Cervanova haben auch eine sogenannte „arabische Spur“ verfolgt. Im Jahr 1975 kam es zu einem missgelungenen Attentat an dem Scheich Reza Pahlavi im Iran. Die CSSR gewährte laut einiger Quellen nämlich den elf Attentätern ein Asyl. Diese Information wurde offiziell nie bestätigt aber auch nie bestritten. Einer der ersten Ermittler bestätigt 1993 die Verfolgung dieser Spur, er bestätigt die Verhöre von mindestens Einen aus dieser Gruppe. Dieser Araber wurde aber nicht von den Kriminalisten, sondern vom Geheimdienst verhört.
http://www.kauzacervanova.sk/toth/toth02.jpg Dieser Ermittler behauptet der Herr Cervan wurde im Iran als Zeuge bei einem Diebstahl einvernommen, wobei den Tätern die Hände abgehackt wurden. Deswegen haben die Ermittler diese Spur als Rache der Araber verfolgt.

Wer Herr Cervan war und wofür dieser Mann höchste Auszeichnungen bekommen hatte, ist bis heute geheim und als Teil seiner Akte vermutlich im Innenministerium, beim Militär oder KGB archiviert.

Die Leiche

Am 14. 7. 1976, fünf Tage später, findet man eine weibliche Leiche am Ufer eines kleinen Flusses in Kralova pri Senci 20 km von Bratislava. Die erste Ärztin, die die Leiche untersuchte, schrieb in ihrem Bericht, es handle sich um eine weibliche Leiche von einer ung. 40 Jahre alten Frau. An diesem Tag hat die Polizei die Ermittlungen gegen einen unbekannten Täter aufgenommen. Die Fotografien von Kriminaltechniker (Teil der Gerichtsakte) zeigten eine erhaltene weibliche Leiche mit kürzeren schwarzen Haaren ohne sichtbare Gewaltspuren.
Der Vater von L.C. identifiziert das Opfer später als seine Tochter. Er hatte die Leiche aber nicht zur Sicht bekommen, er identifizierte sie nur anhand von Privatsachen, die in der Nähe gefunden sind, und anhand von Schmuckstücken die ihm gezeigt wurden. (Identifizierung 1976 unter
http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/prot_rek.jpg )

Original Obduktionsbericht
Der Original-Obduktionsbericht des Herr Dr. Porubsky beschreibt eine Leiche ohne innere oder äußere Spuren der Gewalt, und einer rituellen Verbindung der Hände durch ein Seil (12-mal), mit der Todesursache des Ertrinken. Am 22. Juli 1976 wurde die Leiche verbrannt, angeblich auf Wunsch der Familie, obwohl die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen waren und dies gegen die geltenden Gesetze vorstieß.
http://www.slovakspectator.sk/clanok.asp?vyd=2007039&cl=29387 Wie erst im Oktober 2007 festgestellt wurde, wurde dem Begräbnis von Cervanova besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Warum, ist bis heute nicht klar. (Pathologie – Bericht : unter
http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot01.jpg , http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot02.jpg http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot03.jpg
http://www.kauzacervanova.sk/pos_fiala/pit_prot04.jpg )

Spezialgruppe aus Prag
Ende 1977 wurden die Ermittlungen unterbrochen, Täter blieben unbekannt, obwohl man alle Zeugen und alle Anwesenden im Studentenheim verhört hatte. (von denen ungefähr 315 im Polizeiarchiv in Levice geheim gehalten werden)
1978 eröffnete man den Fall wieder, vermutlich hatte der Chef des Politbüros der CSSR Herr Gustav Husak selbst interveniert. Der Oberstleutnant Cervan hatte nämlich eine Breznev -Auszeichnung abgelehnt, weil der Mord an seiner Tochter noch nicht gelöst war. Hier wird von mehreren Seiten bestätigt dass Herr Cervan eine enge Freunschaft mit Gustav Husak pflegte.
Der Stellvertretende Innenminister Herr General Jan Pjescak (in den 50ern war Jan Pjescak ein Mittäter der politischen Prozesse zum Bsp.ein flüchtiger Soldat von der Grenze zu Österreich, wurde von ihm wegen Staatsverrat zum Tode verurteilt. Herr Pjescak hatte es damals den Häftling selbst erteilt und wurde bei der Vollziehung der Todesstrafe mit Vergnügen anwesend)
entsendet eine neue sogenannte „Operativ- Gruppe für die „Aktion Kamera“ http://www.kauzacervanova.sk/uvksc/uvksc.jpg (Dokument von den Archiven Levoca, bezüglich der Aktion) aus Prag, geführt durch Oberstleutnant Eduard Palka. Diese Gruppe hatte zur Aufgabe, diesen Fall um jeden Preis zu lösen. Seit 1978 verhaften und vernehmen sie Hunderte von jungen Menschen, oft mehrmals und gesetzwidrig. Die Verhöre entweder als Angeklagte (Untersuchungshaft – meist 24 Stunden) oder als Zeuge zu tätigen, änderte sich teilweise von Stunde zur Stunde, diese Belegen die bis Heute erhaltenen Verhörakte.Von diesen Menschen wurde später ein Teil als Täter, ein Teil als Zeugen benutzt, je nach dem, wer zur Falschaussage fähig war bzw. wie stark der Druck von oben war. Die Polizei nahm sich dieselben Mittel zur Hand wie in den 50er Jahren, psychischen Druck, Folter und Erpressung. Sie konstruierten eine Geschichte, konstruierten Zeugenaussagen, schlossen Zeugenaussagen aus. Die Zeugenaussagen vom Jahr 1976 wurden aussortiert, in ein Archiv versteckt, einen Bruchteil der Zeugen hat man benutzt, wobei ihre Zeugenaussagen ersichtlich verändert wurden. Weiters wurden Beweise manipuliert, oder verschwanden spurlos. (wie zum Beispiel die Wasserproben von angeblichen Fundort, oder Tatort sind verschwunden). Schon während dieser Phase zeigte sich die Interesse der „höheren Gewalt“. http://www.kauzacervanova.sk/uvksc/uvksc.jpg (Brief von Archiv Levoca, wo der Präsident Husak Material zum Fall verlangte)

Die Verhaftungen Juni, Juli 1981
Die Ermittlungen erreichten den Höhepunkt 1980-1981, als die Spezialgruppe das Szenario fertig konstruiert hatte und den Fall an die Slowakische Staatsanwaltschaft und Polizei übergab. Klar stand die „Palka Gruppe“ auch später im Hintergrund in diesen Fall. Zwar wurde die Version der Geschichte in all den Jahren immer wieder geändert: Zum Beispiel: Verdächtige: E
s wurde im Herbst 1977 eine Gruppe von jungen Männern (Hrmo &Co) anhand von einer konstruierten Anklage festgenommen, anschließend wurden sie vom Gericht wegen mangelnder Beweise und tatkräftiger Alibi freigesprochen oder der Tatort: Als Tatort hat sich ein Teich durchgesetzt, der aber 1981 nicht mehr oder vielleicht überhaupt nie existierte, die Leiche wurde 2 Km vom angeblichen Tatort gefunden, rein zufällig wurden die Privatsachen des Opfers in der Nähe am Festland gefunden. Die slowakischen Beamten vertraten blind die Anweisungen der Spezialgruppe, wie es sich in einem monokratischen, zentral geleiteten System gehört. Fünf Jahre nach dem Fund der Leiche verhafteten sie eine Gruppe von 7 Männern. Diese Männer hatten zum Teil nur eine Sache gemeinsam, sie kamen aus der gleichen Stadt, meist kannten sie sich nur flüchtig. Vor allem hatte jeder von ihnen für die angebliche Tat ein Alibi. Keiner von den angeblichen Tätern wurde im Jahr 1976 zu diesem Fall verhört. Die Akte der circa 300 Verhöre gleich nach dem Verschwinden des Mädchens wurden in das Militärarchiv Levoca versteckt. Keine der Aussagen bestätigt die Teilname dieser 7 Männer an der Diskothek am 9.7.1976.

Die Sowjets
Die Ermittler und später die slowakischen Polizeibeamten meldeten jeden Tag den Gang der Ermittlungen am Innenministerium. Den Lauf der Ermittlungen und später den Verlauf der Gerichtsverhandlungen meldete die slowakische Staatsanwaltschaft an die Generalstaatsanwaltschaft, die wiederum Herr Husak informierte. Herr General Pjescak informierte die sowjetische Staatsanwaltschaft (Prof. Glotov), was auf ein sowjetisches Interesse hindeutete.
Ein Beispiel dafür ist die Aussage des Oberstleutnants der sowjetischen Kräfte in Sturovo Herrn Stepanov, der das besondere Interesse der Sowjets an dem Fall Cervanova bestätigte.
Als der Vater eines der Inhaftierten 1981 den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Innenministeriums in Prag befragte, bekam er eine klare Antwort: „ … Fall Cervanova ist besprochen und bewilligt von der sowjetischen Staatsanwaltschaft und Alle werden verurteilt, ob sie schuldig sind oder nicht…“

Die Kronzeugin
Eine besondere Rolle in diesem Fall übernahm die Kronzeugin Viera Vozarova. Sie beschrieb in ihrer Zeugenaussage den ganzen Ablauf der Tat, Tatort und die Täter. Diese, aufs Band aufgenommene Aussage war nach langen Verhören getätigt, wo sie unter einem enormen psychischen Druck stand, da sie von ihrem neugeborenen Kind getrennt wurde. Später widerrief sie ihre Zeugenaussage und versuchte ihr Alibi für die Tatzeit zu beweisen. Selbstverständlich auch ihr Name figuriert nicht in den 300 Zeugenaussagen, die direkt nach der Entführung getätigt worden sind.
Sie fand raus, dass sie vor 5 Jahren, genau in der Tatzeit mit einer Gruppe von 25 Studenten, ungefähr 170 km von Bratislava (Revizske Podzamcie) an einem Rafting-Ausflug teilgenommen hatte. Diese Zeugen wurden bei Gericht aber nie verhört. Als mit Universitätsdokumenten versucht wurde dies als Wahrheit zu beweisen, wurde eine neue Version der Geschichte erfunden: sie sei in der Nacht der Tat vom Zelt geschlichen, 150 km
(wobei die Infrastruktur von Jahre 1976 diese Version zu bedenken lässt) per Anhalter nach Bratislava gefahren, die ganze Nacht durchgefeiert haben und in der Früh wieder per Anhalter, ohne dass es jemand vom Zeltlager gemerkt hätte, zurückgekehrt sein um am Morgen frisch für den nächsten Rafting-Tag am wilden Wasser sein. Die Verhaftungen und Vernehmungen (sie erleidet Fehlgeburt) wurden später der Auslöser dazu, dass sie auch diese Version in ihren Zeugenaussagen bestätigte. Bei der Hauptverhandlung vor dem Gericht bestritt sie wieder alles und betonte, die Aussagen unter Druck gemacht zu haben.

Die Gerichtsverhandlungen
Die Gerichtsverhandlungen waren nicht öffentlich, was nur bei politischen Prozessen üblich war. Die zuhörende Öffentlichkeit wurde aus den Polizeibeamten zusammengesetzt.
Schließlich veränderte der Obduktionsleiter seine Aussage zu der Gewaltanwendung und dessen Spuren. Er gab bei den Gerichtsverhandlungen im Jahr 1981 die Möglichkeit der brutalen Vergewaltigung durch mehrere Männer zu. Die erste Frage, die an dieser Stelle aufkommt ist, wie es möglich ist, dass der Leiter der Obduktion zwar in seinem ersten Bericht eine Vergewaltigung, oder noch genauer - Gewaltanwendung ausschließen konnte, und sogar feststellen konnte, dass diese Frau keine Jungfrau mehr war, fünf Jahre später aussagt, dass eine Vergewaltigung durch mehrere Männer (also Tatmotiv) nicht ausgeschossen sei. Umstritten ist auch die Frage, warum Schmuckstücke oder zumindest deren Entnahme in diesen Bericht der Obduktion nicht beschrieben wurden. Wie schon erwähnt, hatte der Vater die Leiche z. B. anhand eines Ringes, der seiner Tochter gehörte, identifiziert. Bei einer relativ verwesten Leiche (es war ein heißer Sommer) wäre eine Entnahme des Ringes sichtbar gewesen durch eine Beschädigung der Haut am Finger. Nicht einmal die Farbe der Unterwäsche war sicher, weil die Berichte und Aussagen der Polizeibeamten nicht übereinstimmten.

Psychische, Physische Folter und Roman Brazda
In der Untersuchungshaft konnte die Polizei weitere Geständnisse erpressen, oft mit menschenunwürdigen Methoden. Es wurde vor allem an der im Jahr 1981 ausgebrochenen psychischen Erkrankung eines der angeblichen Täter, den Roman Brazda ersichtlich. Die Familie dieses Mannes hatte seit der Verhaftung ihres Sohnes immer wieder zu hören bekommen, dass ihr Sohn wahrscheinlich den Psychiatern als Versuchskaninchen zum Opfer fallen wird. Die geistliche Vernichtung dieses Mannes ist den sozialistischen Genossen tatsächlich gelungen. Welche Methoden wirklich benutzt wurden, kann man heute nur spekulieren.
http://www.kauzacervanova.sk/lud_tros.htm
Als einer der Möglichkeiten der Manipulation mit der Psyche eines Menschen, kann man die Nutzung von psychotropen Stoffen vermuten. Bis heute sprechen die Geheimdienste der USA (CIA Programm MKULTRA) und der ehemaligen Sowjet Union (u.a. Projekt FLEYATA) nicht gerade gerne darüber. Die Nutzung von solchen Mitteln wurde aber durch Zeugen und Taten bewiesen. Bsp.: In den 60ern wurde Filmmaterial in den USA veröffentlicht der von den Verhören der amerikanischen Häftlinge vor einem sowjetischen Gericht handelte. Diese Menschen haben völlig apathisch die USA und das Kapitalistische System beschimpft.Ein Pharmakologe der ehemaliger Tschechoslowakei sagte einmal: „… Genosse! Ich schreib dir so ein pharmakologisches Präparat vor, dass du zugibst, deine eigene Mutter getötet zu haben, sie in die Stücke geschnitten zu haben, aufgegessen zu haben, und zum Schluss sagst du noch dazu, sie hätte dir wunderbar geschmeckt…“


Die Rolle der Psychologen und Psychiatern
„Lieber acht Unschuldige hinter Gittern, als einem Schuldigen in der Freiheit“.
(Zitat von : Herr Prof. PhDr. Gejza Dobrotka
CSc, Universitätsprofessor und eine geschätzte Persönlichkeit der Tschechoslowakischen Kriminalpsychologie und Forensik, als Agent der StB unter den Decknamen Graphologe/ Marek in den Bändern der Staatsicherheit geführt http://www.upn.gov.sk/regpro/zobraz.php?typ=kraj&kniha=77&strana=66&zaznam=71376)
Herr Dobrotka wurde mit dem Nicknamen „Meister Henker“ bezeichnet und war eine entscheidende Person bei der Erstellung der psychologischen Gutachten für Verurteilte, anhand dessen ein Gericht die Todesstrafe verhängen konnte. Wie viele unschuldige Menschen er durch seine Gutachten zum Tode verurteilt hatte ist bis heute nicht geklärt worden. Als einziger Beweis seiner Grausamkeit der bis heute behandelt wird, sind seine psychologischen Gutachten zum Fall Cervanova. Er fungierte als „unabhängiger“ Gutachter, als Ermittler sowohl als „selbsternannter“ Zeuge in diesen Fall.
Diese Tatsache beweist die gesetzwidrige Führung der Ermittlungen, weil nach dem damals und heute geltenden Gesetzen, sollten die Gutachten, erstellt durch unabhängige Psychiater und Psychologen als unabhängig, und nicht als Beweise beim Gericht in Betracht genommen werden. Der „selbsternannter“ Zeuge und Ermittler Dobrotka und seine treue Mitarbeiter, bewiesen bei den Gerichtsverhandlungen mit ihrer Zeugenaussagen die Brutalität, mit der die angeblichen Täter dieses Mädchen gefoltert und ermordet haben sollen.

Die Innensicherheit der Vollzugsanstalt, Konfidenten -Zeugen aus dem Gefängnis
Mit Hilfe der Verbrecherorganisation, die sich die Innensicherheit der Vollzugsanstalt nannte, kam man schließlich zu der Endversion der Anklage. Diese Organisation sorgte dafür, dass das Leben in der Haft unerträglich wurde. Man machte sich sogenannte Konfidenten zu Nutze. Diese Personen waren meist wegen Schwerstverbrechen angeklagt oder verurteilt. (Räuber, Sexualstraftäter, Sadisten und Mörder) Diese wurden unter Aufsicht der Ermittler zur Erpressung der Angeklagten benutzt. Für ihre Tätigkeiten wurden sie schließlich reichlich mit Medikamenten, milderen Strafen, oder sogar frühzeitigen Haftentlassungen belohnt.

Die Ermittlungen wurden geführt:
- durch die Polizeibeamten der öffentlichen Sicherheit (kurz VB), die über eine Arbeitsversion verfügten. Mit dieser Version wurden dann die Angeklagten Schritt für Schritt bekannt gemacht.
- durch die Genossen der Staatssicherheit (StB, Geheimdienst) die die Organisation der Innensicherheit der Vollzugsanstalt zur Erpressung der Angeklagten benutzt hatten. Sie benutzten Konfidenten als Mitinsassen
zur Gehirnwäsche der Angeklagten. Einige der Angelagten in die Zelle mit einem zum Tode Verurteilten Häftling gegeben oder mit einem schwer kranken Häftling. Durch verschiedenste Formen der Folterung, hinter verschlossener Tür der Zelle, kam es oft zu Geständnissen. Die Konfidenten wurden dann als Zeugen der Geständnisse beim Gericht verhört. Oft sind es sog. Geständnisse durch „Fragmente der Träume“. Der Angeklagte sollte während des Schlafes die Tat gestanden zu haben.

Gerichtsurteil
Am 22. 9. 1982 Verurteilung (Ing. Milos Kocur 24 Jahre, Ing. Milan Andrasik 22, Roman Brazda 20, Stanislav Dubravicky 18, Ing. Frantisek Cerman 12, Ing. Pavel Bedac 8, Juraj Lachman 4) am Landesgerichtshof in Bratislava anhand einer absurden Anklage. Folglich wurden die Verurteilten auf ihre „sozialen Fähigkeiten“ untersucht. Der Psychologe Dobrotka gab grünes Licht für die Todesstrafen.
Am 25.4.1983 bestätigt der Oberste Gerichtshof die Verurteilung wegen Freiheitsberaubung, Entführung, rücksichtsloser Vergewaltigung und brutalen Mord. Die Kronzeugin Frau Vozarova wurde zu 2,5 Jahren Haft wegen doppelter Falschaussage verurteilt.
Anhand psychologischer Profile und Gutachten über die Unmöglichkeit der sozialen Rehabilitation der Angeklagten konnte der damalige Staatsanwalt Milan Valasik vier Höchststrafen verlangen. Die Höchststrafe war in der kommunistischen CSSR die Todesstrafe durch Erhängen.
Sie wurden in die Kategorie der Schwerstverbrecher zugeteilt, was eigentlich hieß vor allem mit Mördern, Sadisten und anderen Schwerstverbrechern die Haft zu verbringen. Die Familien und Freunde wurden ebenso verfolgt, es kam zur grundlosen Entlassungen von der Arbeit, Hausdurchsuchungen, starken Medialisierung und sichtbarer Bespitzelung und Verfolgung durch Geheimdienstagenten im Zivil und uniformierten Polizeibeamten.


Beschwerden und die Justiz
Alle Verurteilten, Familienmitglieder, Zeugen und sogar Zeugen aus dem Ausland beschwerten sich bis zum Jahre 1989 immer wieder wegen Gesetzwidrigkeiten im Gerichtsprozess und Ermittlungen und forderten erfolglos eine Revision.
Es ist zu erwähnen dass sich der Großteil der Justiz der ehemaligen Tschechoslowakei unter diesen Fall unterschrieben hatte.
Durch Hunderte von Beschwerden, die immer wieder von diesen Behörden abgelehnt wurden.

Anm. 2009: im Moment ist die Web Seite www.kauzacervanova.sk nicht verfügbar, die Aktualisierung folgt nachdem diese Webseite wieder online sein wird)
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